Stattlicher Fachwerkbau am Klempowsee
Als südlicher Teil der Kyritzer Seenkette ist der Klempowsee traditionell ein hervorragender Stausee für den Betrieb von Mühlen gewesen – den Ausfluss am Südende des Sees, die Klempnitz, nutzte lange Zeit die Seemühle in Wusterhausen. Die bis in das Mittelalter reichende Geschichte der Wassermühle ist kaum bekannt. Das stattliche Fachwerkgebäude soll zwischen 1700 und 1750 errichtet worden sein; ein dort stehender Vorgängerbau war deutlich kleiner. Von letzterem hatten Archäologen im Jahr 2000 die Reste des alten Mühlenwehrs freigelegt. Denn damals ließ die Gemeinde eines neues Mühlrad als Schauanlage am Ostgiebel der Mühle anbringen. Der alte Anbau mit dem Mühlrad war Anfang der 1990er Jahre bei der Restaurierung des Giebels abgerissen worden.
Das Wasserrad hatte schon lange vorher seine Funktion verloren. Ein historisches Foto von etwa 1900 zeigt das Haus noch mit einem großen Schornstein. Zuletzt hat die Mühle also das Getreide mit Dampfkraft vermahlen. Andere Räume dienten als Lager, für den Verkauf und als Wohnraum. Schon in den 1920er Jahren wurde der Mühlenbetrieb eingestellt. Seitdem ist der eindrucksvolle Bau ein Wohnhaus, stand dann bis 2015 mehr als ein Jahrzehnt leer. Die Gemeinde, welche den Mühlenhof mit Nebengebäuden und einem Grundstück von knapp 4.150 Quadratmetern einst von den verstorbenen Eheleuten Minna und Paul Brabandt übernommen hatte, verkaufte das Objekt. Es wurde saniert und dient weiter als Wohnhaus.
Text: Sven Bardua